Eine Scherbe,

Reiste unfreiwillig Strömungsfort.Diese ward vom MeeresgrundesandSo gequält, daß alles Wasser weinte.Nach Jahrenden trieb sie an den Strand,Fernen Strand; war völlig glatt geschliffen.

Hat ein Badestrolch sie aufgegriffen,Merkte gleich, daß sie kein Bernstein, garRauchtopas oder noch edler war,Und ließ doch das funkelschöne DingKunstvoll fassen in einen Ring.

Und vererbt, gestohlen, hingegebenMag die Scherbe durch JahrhunderteAls verkannte, aber doch bewunderteAbenteuerin noch viel erleben.Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)

wie auch meinen Körper,darum will ich in deinem Namendie Erde heilig halten,jeden Grashalm achten und dieBlumen und Bäume ehren.Mit der Verehrung alles Lebendigen wächst meine Seeleund mein Leib wird stark im Rhythmusdeiner Sonne und deines Mondes.Indianische Weisheit

Gebet eines Schamanen